Wohninvestmentmarkt steuert auf zweithöchstes Ergebnis zu

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Dr. Lübke & Kelber - Blog - Doctor's View - Analyse der Wohninvestmenttransaktionen 1. Halbjahr 2018

Der deutsche Wohninvestmentmarkt ist auf deutlichem Wachstumskurs. Das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2018 reichte fast an das Rekordhalbjahr 2015 heran, wie die aktuelle Transaktionsanalyse der Dr. Lübke & Kelber GmbH ergeben hat.

von Ulrich Jacke, Geschäftsführender Gesellschafter, Dr. Lübke & Kelber GmbH


11,76 Milliarden Euro wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres umgesetzt, das ist eine Steigerung um 96 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der gehandelten Wohneinheiten ist mit 84.100 kräftig um 75 Prozent angestiegen. Zwar war das Halbjahr insbesondere von der Buwog-Übernahme durch die Vonovia sowie der Übernahme von Brack Capital durch die Adler Real Estate geprägt, doch auch ohne diese beiden großen Deals wuchs das Transaktionsvolumen kräftig um ein Drittel auf rund acht Milliarden Euro.

Frei gewordenes Kapital fließt in Projektentwicklungen

Der Wohnimmobilienmarkt präsentiert sich also äußerst solide, auch wenn viele Investoren und Experten bereits Stagnation oder gar Einbrüche prognostizierten. Die kräftige Nachfrage zeigt sich auch daran, dass die Anzahl der Deals im Halbjahresvergleich ebenfalls um 82 Prozent gestiegen ist. Zahlreiche, auch namhafte Bestandshalter bereinigen ihre Portfolios und realisieren Gewinne, die sie anschließend insbesondere in Forward Deals stecken. Projektentwicklungen sind weiterhin enorm gefragt.

Die Preisentwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt zeigt im Jahresvergleich weiter aufwärts, wenn auch nicht mehr so rasant wie noch 2017. Der Durchschnittspreis je verkaufter Wohneinheit ist im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt um zehn Prozent auf rund 140.000 Euro gestiegen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis hat im gleichen Zeitraum um 13 Prozent auf 2.175 Euro zugelegt. Im Vergleich zum Gesamtjahr 2017 und auch im Vergleich zu den ersten drei Monaten dieses Jahres sind die Preise im zweiten Quartal 2018 zwar stagnierend. Doch der Grund dafür ist, dass zwischen April und Juni mehrere Portfolios in günstigeren Regionen veräußert wurden und der Schnitt somit sank. Beispielsweise wurden 3.000 Einheiten in Zwickau verkauft. Von einem abflachenden Preisniveau kann daher keine Rede sein.

Investoren suchen vermehrt außerhalb der Metropolen

Anhaltend ist zudem der Trend, dass B-Städte für die Investoren immer attraktiver werden und inzwischen einen deutlich höheren Anteil des Gesamttransaktionsvolumens auf sich vereinen. Nur noch gut 30 Prozent des Umsatzvolumens wurden im ersten Halbjahr 2018 in den Metropolen erwirtschaftet, im Gesamtjahr 2017 lag der Anteil noch bei 41 Prozent.

Im zweiten Halbjahr ist weiterhin mit viel Tätigkeit auf dem Wohninvestmentmarkt zu rechnen. Das Jahresergebnis von 2017 in Höhe von 16,4 Milliarden Euro – immerhin das zweithöchste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre – wird 2018 mit großer Wahrscheinlichkeit übertroffen werden. An das Rekordjahr 2015 wird das diesjährige Transaktionsvolumen wohl nicht ganz heranreichen können, aber die 20-Milliarden-Marke könnte geknackt werden.

Die Transaktionsanalyse „Wohninvestments in Deutschland“ für das erste Halbjahr 2018 sowie weitere Marktberichte und -analysen der Dr. Lübke & Kelber GmbH können Sie im Bereich Research kostenlos bestellen.

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